Warum ist die Optimismus-Propaganda genauso schlimm wie die Heterosexismus-Propaganda?

Meistens geht das eine in das andere über. Im Fernsehen ist 24/7 zu sehen, dass das Leben schön sei – auch in den widrigsten Umständen lebenswert etc.
Menschen die das anders sehen und sich nicht abmühen wollen, dürfen sich dagegen nur verhalten äußern – müssen sich selber zensieren oder ihre lebensverneinenden Ansichten als Witz tarnen, sonst droht ihnen Außschluss, Spott oder schlimmstenfalls die Klapse und sie werden somit pathologisiert, als geisteskrank hingestellt und ‚behandelt‘.

Beim Heterosexismus ist es kaum anders. Lesben und Schwule werden nicht für voll genommen, als krank, böse oder phasenhaft nicht-heterosexuell dargestellt oder gar nicht erst erwähnt oder als ‚doch normal‘ (womit meistens optimistisch, natalistisch und mannsgefällig gemeint sind!) hingestellt.

Ob Fernsehwerbung, Serien, Filme, Musik, Videospiele oder Literatur oder was so am Arbeitsplatz, der Schule, Vereine, Parteien u. dgl. gesagt und getan wird: 98% des Inhaltes schließt Menschen aus die lebensverneinend sind und/oder eine nicht-heterosexuelle Lebensweise als erstrebenswert erachten oder leben.
Sie werden ausgeschlossen oder eben als nicht-ideal ‚behandelt‘.

Mir ist aufgefallen, dass nicht-heterosexuelle Frauen und Männer oftmals trotz ihrer Stellung lebensbejahend sind und Heterosexismus keineswegs attackieren wollen. Deswegen denke ich die Optimismus-Propaganda ist genauso stark d. h. weitreichend wie die Heterosexismus-Propaganda.
Selbst die sogenannten „Minderheiten“ sind tendenziell häufig nicht dazu bereit eine lebensverneinende, pessimistische und anti-heterosexistische Position einzunehmen, obwohl sie genug und satt Gründe hätten eine solche Position einzunehmen…

Oder aber sie haben diese Position, aber können sie wie oben angemerkt nicht äußern, da sie sonst mit Klapse usw. rechnen müssten?



2 Antworten zur Frage “Warum ist die Optimismus-Propaganda genauso schlimm wie die Heterosexismus-Propaganda?

  1. Hässlich827 am 13. Mai 2021

    Guten Abend! Ich kann diese Frage auch nicht beantworten, aber Ihnen wenigstens ein Zeichen geben, dass Sie nicht alleine sind, es gibt noch mehr Menschen die sich Ihrer Meinung anschließen wollen und ich bin auch eine davon. Mir geht es schon seit Jahrzehnten wie Ihnen, aber ich möchte Sie da nicht mit meien Problemen zu sehr belasten, es bringt Ihnen doch nix. Nur eins ist klar, dass man gerade zu diesem Thema noch mehr im Fernsehen und im Radio (und allen anderen Medien) sprechen sollte und zwar offen und ehrlich. Somit eben miteinander reden und nicht übereinander. Würden sich zum Beispiel wenigstens auf dieser Plattform noch mehr Menschen dazu äussern, so bin ich diesen Menschen schon im Voraus dankbar, sehr dankbar wenn ich ehrlich bin. Und zudem sollte man in den Medien offen und ehrlich auch über Menschen reden die Aven-orientiert sind, denn davon gibt es doch auch immer mehr, nun müssen sie aber eher schweigen und sich verstecken, bevor man sie hinter dunklen Ecken beleidigt oder gar zusammenschlägt (gerade weil sie so sind wie sie sich selbst gefallen und eben nicht so wie sie der Mehrheit gefallen). Sprich die Leute müssen um sich zu schützen ihr Leben lang schweigen und sich bedrohen lassen nach dem Motto: – Sch….egal, Hauptsache der Mehrheit geht es gut….. Ich hoffe dass ich Sie nicht enttäuscht habe, indem ich Ihre Frage nicht beantwortet habe, aber wenigstens wissen wir beide schon mal dass wir nicht alleine sind mit unseren Behauptungen – und das ist doch auch schon mal ein Schritt nach vorne, und eben ein positiver und mutiger Schritt nach vorne. Danke, dass Sie es gelesen haben!

  2. Logu am 15. Mai 2021

    @hässlich827

    Ist mit „Aven-orientiert“ zufällig Asexualismus gemeint? Asexuellen wird es wirklich schwer gemacht. Die haben auch bei LGBTQI nicht wirklich einen Platz. Asexuelle Frauen haben es da mal wieder am schwersten. Schlimm und unfair so was.

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