Ich stehe kurz vor der Unterzeichnung meines Baukredits und frage mich, ob ich lieber eine kurze Zinsbindung von fünf bis sieben Jahren wähle, um die aktuell niedrigen Konditionen mitzunehmen, oder ob ich doch eine mittelfristige Laufzeit von zehn Jahren bevorzuge, um nicht alle paar Jahre neu verhandeln zu müssen. Wie habt ihr das gehandhabt? Welche Erfahrungen habt ihr mit Anschlussfinanzierung, Vorfälligkeitsentschädigung und Sondertilgungen gemacht – und auf welche Faktoren sollte man unbedingt achten, wenn man zwischen Flexibilität und Planbarkeit abwägen muss?
Ich stand vor genau der gleichen Entscheidung und habe mich schließlich für eine siebenjährige Zinsbindung entschieden – hauptsächlich wegen der niedrigen Einstiegskonditionen und weil bei mir in fünf Jahren voraussichtlich ein Jobwechsel ansteht. Wichtig war mir jedoch, mir dennoch Handlungsspielraum zu sichern: Ich habe deshalb eine feste Tilgung von 2 % vereinbart, die jährliche Sondertilgungsmöglichkeiten von bis zu 5 % der Restschuld einschließt, sowie eine Option auf ein Forward-Darlehen ab Jahr fünf.
In der Praxis hat sich das hervorragend ausgezahlt. Nachdem die Marktzinsen trotz aller Prognosen nur unwesentlich gefallen sind, lag meine Restschuld nach vier Jahren dank der Sondertilgungen bereits deutlich niedriger. Als ich dann umgeschult habe, fiel die Vorfälligkeitsentschädigung minimal aus, weil nur ein kleiner Betrag umgeschichtet wurde – und ich konnte mit dem Forward-Darlehen nahtlos zu fast identischen Konditionen weitermachen.
Wenn euch wichtig ist, sowohl günstige Zinsen zu nutzen als auch nicht in ein paar Jahren alles neu aushandeln zu müssen, kann dieser Mittelweg sehr sinnvoll sein. Und für alle, die noch unentschlossen sind, lohnt sich ein Blick auf den ausführlichen Artikel von ImBauFin: https://imbaufin.de/zinsbindung-bei-baufinanzierungen-langfristig-planen-oder-flexibel-bleiben/ – dort werden alle Varianten, Vor- und Nachteile und praktische Tipps noch einmal sehr anschaulich dargestellt. Viel Erfolg bei eurer Entscheidung!