Bekannter will ohne mein Erlaubnis anzeige erstatten

Guten Tag,
Vor ca 3 Wochen gab es einen Vorfall mit meinen Freund. Wir haben über ein ernstes Thema geredet. Er hat angefangen mich anzufassen, wollte Sex. Ich habe immer wieder Nein gesagt. Er hat nicht aufgehört. Irgendwann hatten wir dann Sex.
Wir haben im Nachhinein drüber geredet und es tat im sehr leid. Für mich war die Sache sozusagen erledigt.

Ich habe es einem Bekannten erzählt. Er wollte, daß ich sofort zur Polizei gehe und meinen Freund anzeige. Doch das wollte ich keinesfalls !

Vor paar Tagen, habe ich den Kontakt mit dem Bekannten abgebrochen. Er meinte daraufhin, daß er mit seinem Anwalt geredet hat und sie meinen Freund anzeigen wollen. Er weiß nicht wie mein Freund heißt und hat keine genaue Adresse von mir. Er kennt nur meinen Namen.

Darf er ihn einfach Anzeigen ? Ich habe ihm oft gesagt, das ich ihn nicht Anzeigen möchte.
Ich habe Angst vor dem ganzen.

Wenn ja, was wird auf mich zu kommen ?

Danke !



1 Antworten zur Frage “Bekannter will ohne mein Erlaubnis anzeige erstatten

  1. Logu am 9. Mai 2021

    Vielleicht wendest du dich lieber an eine Frauenberatungsstelle per E-Mail oder Telefon.

    Wenn du Vergewaltigt worden bist – egal von einem Bekannten oder Fremden – und das überlebt hast, dann wird geraten zum Krankenhaus zu gehen und Proben nehmen zu lassen. Also du würdest dann gynäkologisch untersucht werden.
    Evtl. Kannst du auch einer Frauenärztin deines Vertrauen von dem Vorfall berichten und um einen Untersuchungstermin fragen zur Schadensbilanz und Beweissicherung, evtl. auch Schwangerschaftsabbruch falls du geschwängert wurdest. Die meisten Vergewaltiger nutzen keine Kondome und übertragen auch Geschlechtskrankheiten.

    Wie es dann weiter geht weiß ich auch nicht so genau. Ich denke man kann Anzeige und Prozesskostenhilfe (wie du die gestaltest, dazu gibt es bestimmt auch Musterformate im Netz die du als Beispiel heranziehen kannst, aber sonst ist das einfach formlos) direkt per Brief an das Amtsgericht schicken. Was sie dann sagen darauf folgt dann eben der nächste Schritt.

    An sich ist es einiges an Bürokratiekram der von seiten der Geschädigten zu machen ist, aber dann auch vom Gericht. Da geht dann erst mal viel Zeit ins Land – jetzt sowieso wegen Corona.

    Weil du den Vergewaltiger nicht anzeigen willst, kann dir eigentlich auch nichts weiter passieren. Du könntest als Zeugin bestellt werden, wenn dein Bekannter den Vergewaltiger unbedingt vor Gericht zerren will. Aber du kannst deine Zeugenaussage auch verweigern.
    Dazu schreibst du einer Amtsperson die mit dem Fall beauftragt ist oder teilst telefonisch mit, dass du von deinem Zeugenschutz gebrauch machst (oder so was).

    Wenn du selber als Geschädigte klagst, dann ist es denke ich so, dass Polizei, Psychologen usw. Suggestivfragen stellen, um dir andrehen zu können, dass du es so wolltest.
    Die kehren Opfer in Täter um und Täter in Opfer.

    Von daher der juristische Weg ist totaler Quatsch. Vergewaltiger bekommen meistens auch keine Todesstrafe, sondern höchstens Bewehrung, das heißt die können immer weiter vergewaltigen. Wer Vergewaltiger zur Strecke bringen will, wird das im Moment nur mit Selbstjustiz machen können. Tot schlagen, in Hinterhalt locken usw.
    Mehr gibt es leider nicht. Weil das juristische System natürlich auch patriarchal ist. Es ist nicht unabhängig vom ganzen Patriarchat, sondern leider ein Teil davon. Deswegen auch unterdrückend und ungerecht.
    Täterschutz ist denen wichtiger als Opferschutz/

    Ich wünsche trotzdem Alles Gute. Du hast überlebt und kannst versuchen irgendwie Vergewaltigten (wobei welche Frau ist das eigentlich nicht…) zu helfen. Du kannst auch einfach versuchen, erst mal das Ganze zu verarbeiten, als Buch, Musik- oder Comicprojekt. Mithilfe eines Vereins die du gründest etc.

    Da gibt es schon einige Möglichkeiten.
    Der falsche Weg wäre sich als geistesgestört mit Psychopharmaka ‚behandeln‘ zu lassen. Nimm die bloß nicht und vermeide es zu den Psycho’ärzten‘ zu gehen. Das sind Vergewaltiger ihrer eigenen Art (TheRapists).

    Antipsychiatrische Buchepfehlungen: Peter Lehmann – der chemische Kebel; Peet Thesing – Feministische Psychiatriekritik; Roswitha Burgard – Frauenfalle Psychiatrie Wie Frauen Verrückt gemacht werden

    Alles Gute und gib dich niemals auf! Selbst wenn niemand direkt um dich ist, der/die dich unterstützt, vergiss nicht, dass es trotzdem Menschen gibt, die an dich glauben. Ich zum Beispiel. Und du bist hoffentlich auch bald eine die an dich glaubt.
    Sei dein eigenes Licht.

    Grüße

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