Hallo zusammen
Ich habe im August meine Lehre zur Kauffrau begonnen.
Für mich kam eine Lehre zu Beginn der 8. Klasse gar nicht in Frage, doch Verwandte von mir haben mir geraten Leiber eine Ausbildung mit Berufsmatura zu absolvieren statt ins Gymnasium zu wechseln.
Das fand ich eine super Idee, da ich zudem Matura Abschluss auch Berufserfahrung gewinnen kann…
Als ich meine Lehre im August startete, war ich mir schon nicht mehr sicher, ob dies der richtige Weg ist. Ich dachte es ist normal sich am Anfang noch unwohl zu fühlen… Ich muss mich ja zuerst in den Arbeitsalltag einleben…
In meiner ersten Abteilung lief alles super, fast schon zu perfekt… Ich durfte fast alle Aufgaben selbst erledigen und mir wurde ständig gesagt, dass ich bereits wie im 3. Lehrjahr arbeitete, zudem verstand ich mich mit dem Team bestens. Auch wenn alles „perfekt“ lief hatte ich bereits Problem in der Berufsschule, was mich sehr bedrückt hat und die Arbeit machte mir nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr so viel Spass…
Anfangs Dezember stand der Abteilungswechsel bevor. Ich war voller Vorfreude eine neue Abteilung kennen lernen zu dürfen, auch mein Zeugnis in der Berufsschule hat sich verbessert.
In der neuen Abteilung fand ich mich nicht zurecht, bis heute nicht…
Es ist sonst schon eine hektische Abteilung mit zu wenig Personal… von Anfang an hatte niemand richtig Zeit für mich… Ich musste mich selber ins System einfinden, was ich am Anfang auch gut fand, doch leider hab ich den Anschluss nicht oder zu spät gefunden.Die Kollegen in der Abteilung überhäuften mich mit Aufgaben, welche ich nicht gerecht werden konnte.
Da musste ich mir meistens anhören, wieso ich mir die Arbeit nicht besser einteilen kann oder wieso ich nicht besser Prioritäten setze.
Ich habe dann angefangen eine Arbeitskollegin nach Rat zu fragen, um mir einige Aufträge erklären lassen zu können…
Mein Chef hat dann das Gespräch mit mir gesucht und meinte, dass ich zu viel Nachfrage und nicht selbständig arbeite.
Vor ein paar Wochen habe ich einen grossen Fehler gemacht, dies hatte zur Folge dass ich ein Gespräch mit meinem Chef und meiner Ausbildner führen musste.
Dort hab ich angesprochen, dass ich mich überfordert fühle und nicht wohl…
Seit diesem Fehler werde ich immer wieder an meinen kleineren Fehlern gemessen… Mein Chef meinte zu mir, ob ich sicher bin dass dies der richtige Beruf für mich ist, wo ich mit meinen Gedanken bin, wieso ich bei Kleinigkeiten nachfragen muss…
Ich fühle mich richtig unwohl in der Abteilung und im Beruf. Ich muss jeden Tag weinen und fühle mich überhaupt nicht mehr glücklich. Meine schulischen Leistungen haben sich auch verschlechtert und ich weiss wirklich nicht was ich tun soll.
Ich habe mir überlegt abzubrechen und die Fachmittelschule zu besuchen. Denkt ihr ich soll die Ausbildung durchziehen oder mich neu orientieren ?
Mit meinen Eltern kann ich nicht richtig über das Thema reden, da meine Mutter unter einer psychischen Erkrankung leidet, hat sie Mühe meine Gefühle zu verstehen und ich will sie nicht zusätzlich belasten. (Ich wohne bei meiner Mutter)
Mein Vater habe ich seit dem ich die Ausbildung begonnen habe, kaum gesehen. Ich hab das Thema mit ihm angesprochen, doch ein Lehrabbruch kommt für ihn gar nicht infrage.
Meine Tante ist einer meiner wichtigsten Ansprechpersonen, doch für sie gilt das gleiche wie für meinen Vater..
Ich freue mich auf eine Antwort.
Lg