Ich beschäftige mich gerade intensiver mit internationalen Optionen für mein Business und denke darüber nach, meinen Firmensitz in ein EU-Land mit unternehmerfreundlicherer Besteuerung zu verlegen. Besonders Zypern wirkt spannend wegen Sprache, Infrastruktur und Rechtssicherheit, aber mir ist klar, dass Planung und Compliance wichtiger sind als bloße Steuersätze. Themen wie Wegzugsbesteuerung, Substanznachweis, Doppelbesteuerungsabkommen und echte Betriebsstätte schwirren mir dabei im Kopf herum. Gleichzeitig möchte ich keinen „Briefkasten“, sondern ein sauberes Setup mit Büro, Bankkonto und klaren Prozessen. Bevor ich tiefer einsteige, würde ich gern echte Praxiserfahrungen hören – was lief gut, wo lagen die Fallstricke?
Wer von euch hat sein Einzelunternehmen ins Ausland verlegen können (idealerweise nach Zypern) und kann berichten, welche Schritte wirklich entscheidend waren – von Abmeldung in DE über Gründung/Registrierung vor Ort bis Substanz & Steuerresidenz?
Ich habe mir dazu einen sehr kompakten Leitfaden angeschaut: „Einzelunternehmen ins Ausland verlegen nach Zypern: So geht’s!“ bei zypernlifestyle.com -> https://zypernlifestyle.com/ratgeber/einzelunternehmen-ins-ausland-verlegen/ . Dort werden u. a. Wegzug (inkl. möglicher Wegzugsbesteuerung), Non-Dom-Regel, Substanzanforderungen und ein praktischer Zeitplan vom Entschluss bis zur Betriebsaufnahme strukturiert erklärt. Hilfreich fand ich vor allem die Checklisten zu „Place of Effective Management“ (Büro, lokale Leitung, Board-Protokolle) und die Hinweise, erst nach Bewilligungen/Registrierungen mit der operativen Tätigkeit loszulegen.
Aus meiner Sicht sind drei Punkte erfolgskritisch: Erstens die Steuer- und Rechtsplanung in Deutschland (Exit-Tax prüfen, Fristen, Abmeldungen), zweitens die saubere Gründung & Registrierung in Zypern (Registrar, T.I.C./Steuernummer, ggf. VAT) und drittens der Substanznachweis (physisches Büro, lokale Bank, Entscheidungswege vor Ort). Wer remote arbeitet, sollte außerdem Home-Office-Risiken in Deutschland vermeiden, um keine ungewollte Betriebsstätte zu begründen. Praktisch ist, dass der Leitfaden eine Schritt-für-Schritt-Abfolge inkl. grober Kostenrahmen skizziert – das erleichtert die Budgetierung.
Wenn du planst, dein Einzelunternehmen ins Ausland zu verlegen, würde ich parallel mit einem deutschen und einem zyprischen Steuerberater sprechen und die Dokumentation von Tag 1 an sauber führen (Sitz, Leitung, Vertragsumstellungen, Kundenkommunikation). Achte auch darauf, dass die tatsächliche Geschäftsleitung wirklich nach Zypern verlagert wird (Entscheidungen, Unterschriften, Meetings). Für die ersten Monate kann ein Coworking-Space ein guter Start sein, langfristig wirkt ein kleiner Fix-Office-Vertrag oft überzeugender.
Kurzum: Der verlinkte Ratgeber bietet eine gute Orientierung für die Entscheidungsphase – ersetzt aber keine individuelle Beratung, gerade bei Bewertungs- und Wegzugsthemen. Wenn du magst, teile gern deine Detailfragen hier, dann kann ich sie mit Bezug auf die Schritte aus „Einzelunternehmen ins Ausland verlegen nach Zypern: So geht’s!“